Grand Ouvert – Was heißt das eigentlich?


Spiele Palast
Titelbild Skat Grand Ouvert

Mit einem Grand Ouvert kannst du im Skatspiel wahnsinnig viele Punkte einfahren – bis zu 264! Doch nicht ohne Grund ist der Grand Ouvert eines der seltensten Spiele im Skat. Bevor du diese Ansage beim nächsten Alleinspiel bringst, solltest du also wissen, was alles dazu gehört. Das erfährst du in dieser schnellen Skat-Lektion zum Grand Ouvert.



Grand

Der Grand ist eine der drei grundlegenden Spielarten, die du beim Skatspiel als Alleinspieler ansagen darfst.

Karten im Grand

Entscheidest du dich fürs Grand, sind nur die Buben Trumpf, und zwar in der üblichen Abfolge Kreuz, Pik, Herz und Karo.

Skat Kartenfolge Grand

Die Rangfolge der Fehlkarten ist innerhalb der jeweiligen Farbe absteigend: Ass, Zehn, König, Dame, Neun, Acht, Sieben.

Die anderen beiden grundlegen Skatspielarten sind das Farbspiel und das Nullspiel.

Skat Augenwerte Grand

Beim Grand haben alle Karten die im Skatspiel üblichen Augenwerte.


Spielwert des Grand

Der Grand hat mit 24 den höchsten Grundwert im Skatspiel. Je nach dem, wie viele Spitzen mit oder ohne du hast, darfst du mit einem Grand einen Spielwert von 48 oder bis zu einem höheren Vielfachen von 24 reizen.


Skat Ouvert

Ein Ouvert ist die höchste mögliche Gewinnstufe im Skatspiel. Der direkte Effekt ist, dass du diese Runde mit offenen Karten spielen musst.

Zusätzlich wird vorausgesetzt, dass jede vorige Gewinnstufe erfüllt ist. Das heißt, sobald du die Spielart deiner Wahl als Ouvert ansagst, ist vorausgesetzt:

  • 1) dass du außerdem Schwarz – und damit logischerweise auch Schneideransagst.
    • Schneider = die Gegenspieler erhalten unter 90 Augen
    • Schwarz = die Gegenspieler erhalten keinen Stich
  • 2) dass du ein Handspiel machst, also den Skat nicht ansiehst und natürlich keine Handkarten damit austauschst.

Alle diese Umstände und Ansagen sind individuelle Gewinnstufen. Und jede Gewinnstufe erhöht den Multiplikator am Ende der Runde um 1. Sagst du Ouvert an, erhöhst du den Multiplikator demnach um 6:

  • 1 Erhöhung für Schneider
  • 1 Erhöhung für die Schneider-Ansage
  • 1 Erhöhung für Schwarz
  • 1 Erhöhung für die Schwarz-Ansage
  • 1 Erhöhung fürs Handspiel
  • 1 Erhöhung fürs Ouvert

Bei der Spielansage kommen deine Spitzen und das Spiel noch dazu, sodass der Multiplikator mit einem Ouvert mindestens 8 sein wird.


Skatregeln Grand Ouvert

Sagst du im Skat Grand Ouvert an, kombinierst du folglich die Regeln der Spielart Grand mit den Bedingungen der Gewinnstufe Ouvert.

Das heißt, ihr habt nur die Buben als Trümpfe. In diesem Rahmen musst du nun mit offenen Karten spielen, darfst nicht den Skat nutzen und musst sämtliche Stiche holen.

Sobald die Gegenpartei auch nur einen Stich holt, ist deine Ansage Ouvert nicht erfüllt und du verlierst diese Runde. In diesem Fall wird dir der Spielwert deines Grand doppelt abgezogen.

Doch gelingt dein Grand Ouvert, verspricht es reichlich Punkte.


Spielwert des Grand Ouvert

Allein für die Ansage Ouvert multiplizierst du den Grundwert direkt mit 6, also 24 × 6 = 144. Dazu kommen noch deine Spitzen und das Spiel.

  • Der geringste Spielwert mit Grand Ouvert ist: „Grand mit/ohne 1, Spiel 2, Hand 3, Schneider 4, Schneider angesagt 5, Schwarz 6, Schwarz angesagt 7, Ouvert 8“ – also 8 × 24 = 192 Punkte.
  • Der höchste Spielwert mit Grand Ouvert ist: „Grand mit/ohne 4, Spiel 5, Hand 6, Schneider 7, Schneider angesagt 8, Schwarz 9, Schwarz angesagt 10, Ouvert 11“ – also 11 × 24 = 264 Punkte.

Das klingt zwar prächtig, doch um diese Ansage erfolgreich zu spielen, brauchst du ein unverschämt gutes Blatt. Aus diesem Grund wird der Grand Ouvert recht selten gespielt. Doch wann kannst du es wagen?


So kannst du den Grand Ouvert spielen

Sobald du ein Omablatt hast, vergolde es mit dem Grand Ouvert. Im Skat steht Omablatt für eine derart günstige Hand, die den Sieg nahezu garantiert.

Konkreter heißt das, du hast viele Buben und starke Fehlkarten bzw. viele Karten einer Farbe auf der Hand. Manche Skat-Profis raten dazu, auf mindestens 6 der 12 starken Skatkarten – Buben, Asse, Zehnen – in deiner Hand zu achten.

Deine Position in der Skatrunde kann ebenfalls eine Rolle spielen. Bist du Vorhand und hast das Aufspiel, musst du das Spiel gar nicht erst unter deine Kontrolle bringen, da du automatisch die erste Karte der Runde spielst und die Gegenpartei von Anfang an deine Karten bedienen muss.

Wir haben dir hier für jede Position eine Beispielhand rausgesucht, die schon einmal als Grand Ouvert Erfolg hatte:

Als Vorhand liegt das Aufspielt bei dir.

Beispielblatt für Grand Ouvert als Vorhand
  • So brauchst du nicht zwingend alle 4 Buben, solange du mindestens die 2 höchsten Buben hältst. Denn du kannst zuerst die Buben runterspielen, um in diesem Fall den Herz- und Karo-Buben herauszulocken.
  • Danach kannst du eins deiner Asse spielen, was nun niemand mehr übertrumpfen kann, dann genauso das zweite und dritte Ass.
  • Und nun spielst du einfach die Farbe runter, die niemand lange bedienen kann, sodass dir alle Stiche garantiert sind.

Als Mittelhand musst du das Aufspiel erst an dich bringen.

Beispielblatt für Grand Ouvert als Mittelhand
  • Da diese Hand alle Trümpfe umfasst, sowie nur zwei der vier Fehlfarben – dafür aber jeweils die höchste Karte – stehst du gut da.
  • Denn spielt die Vorhand eine Farbe, die du bedienen kannst, holst du den Stich mit dem passenden Ass. Spielt die Vorhand eine Farbe, die du nicht bedienen kannst, holst du den Stich mit dem passenden Trumpf. Da kann nichts schiefgehen, das Aufspiel des nächsten Stichs ist dir sicher.
  • Danach kannst du entweder deine Asse oder die Buben spielen, wobei niemand die Stiche von dir holen kann.
  • Du kannst deine Kreuz-Karten zwischendurch oder zum Schluss runterspielen. Achte nur darauf, sie wirklich runterzuspielen – also erst das Ass, dann die Zehn, dann den König. Dann sind auch deine Kreuz-Luschen sicher, da sie niemand mehr bedienen kann.

Auch als Hinterhand musst du das Aufspiel erst an dich bringen.

Beispielblatt für Grand Ouvert als Hinterhand
  • Wie im Mittelhand-Beispiel, umfasst diese Hand alle Trümpfe, sowie nur zwei der vier Fehlfarben – dafür aber jeweils die höchste Karte.
  • Es gilt wieder: Spielt die Vorhand eine Farbe, die du hältst, holst du den Stich mit dem passenden Ass. Spielt sie eine Farbe, die du nicht hältst, holst du den Stich mit dem passenden Trumpf.
  • Danach kannst du entweder deine Asse oder die Buben spielen, ohne dass jemand anderes die Stiche holen kann. Danach sind die Zehnen dran.
  • Du kannst deine Herz-Karten zwischendurch oder zum Schluss runterspielen. Damit niemand deine Herz-Acht sticht, achte darauf, zuerst die hochrangigen Herz-Karten zu spielen. Dadurch holst du die Herz-Dame und die Herz-Neun vorher schon aus den Händen der Gegenpartei.

Wie schon gesagt, dies sind unverschämt gute Handkarten. In jedem weniger günstigen Fall, lass den Grand Ouvert besser bleiben. Sonst riskierst du hohe Minuspunkte.


Jetzt hast du den Grand Ouvert im Skat kennengelernt. Falls dir ein solches Blatt einmal zufällt, weißt du nun, was zu tun ist. Vielleicht ist es ja schon in deiner nächsten Skatrunde im Skat Palast so weit? Willst du noch mehr Skat-Wissen bunkern, stöber gern noch weiter in unseren Skat-Lektionen oder schau dir noch einmal die Skat-Regeln an.