Lektion 1: Skat für Anfänger – Die Grundlagen


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Lektion 1: Skat für Anfänger – Die Grundlagen

Skat ist ein richtiger Klassiker unter den Stichspielen. So klassisch, dass das Skatspielen den Status immaterielles Kulturerbe hat! Für alle, die sich noch nie rangetraut haben, gibt es hier den ersten Teil unserer Lektionen Skat für Anfänger. Erfahrenere Spieler werden bestimmt in der Liste aller Skat-Lektionen interessante Themen finden!


Kurz und knapp

  • Skat ist ein Stichspiel für drei Personen, das sich durch eine taktische Reizphase auszeichnet.
  • Von 32 Karten bekommt jeder Spieler zehn Handkarten, die zwei übrigen Karten sind der Skat. Hier gelten strenge Austeil-Regeln!
  • Beim Reizen wird das Recht zur Spielansage und die Rolle des Alleinspielers versteigert.
  • Im Stichspiel legt jeder Spieler im Uhrzeigersinn eine Karte pro Stich ab. Es gewinnt die höchste Karte pro Stich.
  • Je nach Reizwert, Spielart und gesammelten Stichen wird auf unterschiedliche Weise Gewinn oder Verlust des Alleinspielers berechnet.

Wenn dir dieser kurze Abriss nicht ausreicht, lies einfach weiter, wir werden noch ein wenig genauer.

Spieleranzahl beim Skat

Skat ist grundlegend ein Spiel für drei Personen. Das kann ein Problem sein, weil man das Spiel so nicht spontan in jeder beliebigen Runde spielen kann. Zum Glück hast du bei uns online jederzeit die Möglichkeit, zwei Mitspieler zu finden. 😉

Skat-Parteien: Spieler-Aufteilung beim Skat
So geht das typische Skat-Spiel: drei Mitspieler aufgeteilt in den Alleinspieler und die beiden Gegenspieler.

Für jede Regel gibt es Ausnahmen. Und so gibt es auch für Skat Möglichkeiten, die Spielerzahl zu ändern. Im Skat Palast bleiben wir aber beim klassischen Drei-Spieler-Skat.

Beim Offiziersskat spielen lediglich zwei Personen gegeneinander, es unterscheidet sich jedoch in vielen Punkten von der ursprünglichen Idee.

Eine Variante mit vier Spielern wäre das sogenannte Geberskat. Hier gelten im Spiel alle üblichen Skat-Regeln: Drei spielen, einer gibt. Nacheinander im Uhrzeigersinn ist jeder Mitspieler einmal der Geber und darf für diese Runde nicht mitspielen. Die Rundenzahl erhöht sich dadurch ebenfalls von drei auf vier.

Spielablauf

Bevor wir in dieser und in weiteren Lektionen auf alle Details eingehen, siehst du hier den groben Ablauf einer Runde Skat:

  1. Karten geben
  2. Spielfindung durch Reizen
  3. Stechen, bis kein Spieler mehr Karten auf der Hand hat
  4. Gewinn oder Verlust der Runde errechnen

Wenn ihr mehr als eine Runde spielt, muss jeder Spieler gleich oft geben. Im Normalfall sind das also drei, sechs, neun, usw. Runden für eine Skat-Partie. Am Ende einer Skat-Partie werden die Punkte der Spieler aus allen Runden verrechnet und verglichen, um den Gewinner zu bestimmen.

Schauen wir uns nun die einzelnen Etappen einer Runde genauer an!


1. Karten Geben

Welche Karten überhaupt? In der Regel wird mit einem Satz Karten des französischen Blatts gespielt. Ein Satz Karten besteht im Fall von Skat aus 32 Karten. Das sind acht Ränge in jeweils vier Farben.

Französisches Skat-Blatt
Hier siehst du alle Skat-Karten im klassischen französischen Blatt.

Das geht natürlich auch mit einem deutschen Blatt, solange ihr auf 32 Karten kommt. Das sieht dann wie folgt aus:

Deutsches Skat-Blatt
Hier siehst du auf die gleiche Weise sortiert, die Karten des deutschen Blattes, die du fürs Skat-Spiel bräuchtest.

Beim Geben werden die Karten gleichmäßig aufgeteilt. Dafür gibt es beim Skat strenge Regeln, die man am Stammtisch und bei Turnieren kennen sollte. Merke: 3-2-4-3:

  • Als Geber beginnst du immer bei deinem linken Nachbarn (Vorhand) und teilst im Uhrzeigersinn aus. Du bekommst immer zuletzt die Karten.
  • Zuerst bekommt jeder Spieler drei Karten auf einmal.
  • Anschließend legst du zwei Karten verdeckt beiseite. Sie sind der Skat.
  • Danach bekommt jeder Spieler nach dem gleichen Prinzip vier Karten auf einmal.
  • Und am Ende bekommt wieder jeder drei Karten auf einmal.

Jeder Spieler hat nun zehn Handkarten.

Und der Skat? Der Spieler, der das anschließende Reizen gewinnt, darf sich den Skat ansehen und überlegen, eine oder zwei davon auf die Hand zu nehmen und dafür eine oder zwei Handkarten verdeckt abzulegen. Die abgelegten Karten bringen diesem Spieler am Rundenende Punkte, können aber nicht beim Stechen verwendet werden. Was es dabei zu beachten gibt, kannst du in der passenden Lektion nachlesen.


2. Spielfindung durch Reizen

Das eigentliche Spielen besteht beim Skat aus zwei Phasen – dem Reizen und dem anschließenden Stichspiel. Für die meisten Anfänger ist das Reizen eine größere Herausforderung. Deshalb haben wir in der nächsten Lektion alles zum Reizen im Detail erklärt.

Vereinfacht gesagt, kündigt ihr mit dem Reizen an, wie viele Augen ihr glaubt, gewinnen zu können. Dabei müsst ihr eure Handkarten auswerten. Besonders entscheidend sind die Buben, die hier Spitzen heißen, und die Farben deiner Handkarten.

Skat-Beispiel: Reizen
So kann ein typischer, wenn auch kurzer, Reizprozess ablaufen.

Lasst euch nicht abschrecken! Es dauert ein paar Runden, bis man mit dem Reizen vertraut ist. Aber spätestens nach den ersten 100 Malen beherrscht ihr es wie im Schlaf und braucht nicht mehr auf Hilfstabellen schauen.

Reizwerte beim Skat
Hier siehst du einmal alle möglichen Reizwerte. Dahinter stecken unterschiedliche Skat-Spielarten, auch mit Gewinnstufen.

Wer das Reizen für sich entscheidet, ist nun Alleinspieler. Dafür darf er den Skat ansehen und nutzen und das Spiel ansagen. Es gibt beim Skat drei grundlegende Spielarten – Farbspiel, Grandspiel und Nullspiel. In unserer Skat-Anleitung lernst du, was sie ausmacht.


3. Stechen

Beim Stichspiel interagierst du endlich direkt mit deinen Gegnern! Ein Stich besteht aus drei Karten: Hier legen im Uhrzeigersinn nacheinander alle Spieler eine Karte ab. Die erste Karte des ersten Stichs spielt immer der Spieler links vom Geber – die Vorhand. Die Person, die den Stich gewinnt, spielt zum nächsten Stich an.

Beispiel Skat-Spielfeld
Hier liegen alle Karten eines Stichs im Skat Palast auf dem Tisch. Du gewinnst diesen Stich, weil du die höchste Karte der Stich-Farbe bedient hast.

Einen Stich gewinnst du, indem du die höchste Karte eines Stichs spielst. Dabei musst du den Bedienzwang beachten. Das heißt, die erste Karte des Stichs gibt die Stichfarbe vor. Solange du diese Farbe auf der Hand hast, musst du sie spielen. Hast du einen Stich gewonnen, gehören die Karten nun dir und du legst sie verdeckt vor dir ab.

Wenn du die passende Farbe nicht hast, hast du die freie Wahl, welche Handkarte du spielst. Trumpfkarten können einen Stich gewinnen, während jede andere Karte den Stich nicht gewinnen kann. Doch welche Karten Trumpfkarten sind, hängt von der Spielart ab. Ob der Alleinspieler Stiche gewinnen will oder nicht, ebenfalls. Auf Seite drei unserer kompakten Skat-Regeln findest du einige hilfreiche Beispiele.

Dieses Prozedere wird so oft wiederholt, bis die Handkarten aller Spieler aufgebraucht sind. Dann geht es an die Auswertung!


4. Gewinn oder Verlust berechnen

In der Auswertung wird geprüft, ob der Alleinspieler gewonnen hat. Der Alleinspieler muss je nach Spielart entweder keine Stiche gewonnen haben oder seinen Reizwert erreicht, bzw. mindestens 61 Augen mit Stichen erspielt haben. Details findest du im passenden Abschnitt der Skat-Anleitung.

In dem Fall, dass der Alleinspieler gewonnen hat, wird ihm der Spielwert als Punkte gutgeschrieben. Sollte sich der Alleinspieler hingegen überschätzt und sein Ziel verfehlt haben, bekommt er zur Strafe die doppelte Punktzahl abgezogen.


Wenn dir diese Lektion einen Überblick über Skat verschafft hat, bist du bereit für die nächsten Schritte. Wir betrachten in unseren Skat-Lektionen als Nächstes das Reizen und wie man den Skat richtig einsetzt.